2070: Rente erst ab Ableben
'Zu diesem Ergebnis würde man vermutlich kommen, wenn man die 'Prognosen' des jüngsten Gutachtens des sog. 'Sachverständigenrats' fortschriebe. 2060 ist der SVR immerhin schon bei einem gesetzlichen Renteneintrittsalters von 69 Jahren angekommen. Wenn man von vorneherein unterstellt, dass alle anderen Stellschrauben zur Bewältigung des demografischen Wandels festgezurrt sind, dann bleibt eben nur der Ausweg, dass eine älter werdende Bevölkerung eben länger arbeiten muss, egal ob sie das will oder kann. Um die vom SVR ausgemachte 'Tragfähigkeitslücke' für die Sozialen Sicherungssysteme endgültig zu schließen, folgt nach dieser fixen Idee in absehbarer Zeit unausweichlich der Vorschlag den Renteneintritt erst kurz vor dem Ableben festzusetzen...' Artikel von Wolfgang Lieb in den Nachdenkseiten vom 19. Mai 2011 http://www.nachdenkseiten.de/?p=9502
Siehe dazu:
Expertise 2011: Herausforderungen des demografischen Wandels (pdf) http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/Expertisen/2011/expertise_2011-demografischer-wandel.pdf
Hannack: Rente ab 69 ist weltfremd und ignoriert die Arbeitswirklichkeit
'Als 'völlig aberwitzig' und 'weltfremd' kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Schlussfolgerungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seiner sogenannten Expertise 'Herausforderungen des demographischen Wandels'. 'Wer den Renteneintritt erst ab 68 oder gar 69 Jahren propagiert, hat von der deutschen Arbeitswirklichkeit offenbar keine Ahnung', sagte Elke Hannack, für Sozialpolitik zuständiges Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Schon heute sei nur jede und jeder zehnte 64-Jährige überhaupt noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Vor allem körperlich und psychisch belastende Tätigkeiten könnten vielfach nicht bis ins hohe Alter ausgeübt werden. Dies betreffe nicht nur Bauarbeiter oder Dachdecker, sondern beispielsweise auch Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieherinnen, Busfahrer oder Müllwerker. Deshalb sei es ein Irrweg, das Renteneintrittsalter losgelöst von der tatsächlichen Arbeitssituation ausschließlich aus fiskalischer Perspektive zu diskutieren?? ver.di-Mitteilung vom 18.05.2011 http://presse.verdi.de/pressemitteilungen/showNews?id=9468d50c-8140-11e0-4e26-001ec9b03e44
Weitere Privatisierungen und die Zerschlagung der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung in Deutschland. Wirtschaftsexperten fordern "Rente mit 69" - Brave Deutsche sollen länger arbeiten.
Kommentar von Reinhold Schramm vom 18.05.11 bei scharf links http://scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=16383&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=81111e1739
Entwicklung der Altersarmut in Deutschland
DIW-Studie von Jan Goebel und Markus M. Grabka vom Mai 2011 (pdf) http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.372630.de/diw_sp0378.pdf
Siehe dazu die Anmerkung von WL in den Nachdenkseiten vom 19.5.2011: ?Einmal mehr wird belegt, dass die Riester-Rente nicht nur das allgemeine Rentenniveau (für alle) senkt. Denn der vierprozentige Beitrag zur Riester-Rente geht in die Berechnungen der Nettolohnquote ein und senkt damit diese Nettolohnquote und damit wiederum das von ihm abhängige Rentenniveau. Erschwerend kommt hinzu, dass die Riester-Rente vor allem dem oberen Rand der Einkommensverteilung zugute kommt, weil nur diese Einkommen in der Lage sind diese 'ergänzende' private Altersvorsorge zu finanzieren. Ob es sich selbst für diese Einkommensgruppe 'lohnt' zu 'riestern', steht darüber hinaus auch noch in Frage.? http://www.nachdenkseiten.de/?p=9498#h14
Aus: LabourNet, 19. Mai 2011
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11. Juni 2011
Große Koalition der Rentenkürzer trägt Verantwortung für wachsende Altersarmut
'Die ganz große Kolition der Rentenkürzer von Union, SPD, FDP und Grünen trägt die Verantwortung für die wachsende Gefahr millionenfacher Altersarmut', stellt der Vorsizende der Partei DIE LINKE, Klaus Ernst, anlässlich der vom DIW vorgelegten Studie fest. 'Die von Rot-Grün über Schwarz-Rot bis Schwarz-Gelb durchgesetzten Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren bis hin zur Rente ab 67 haben im Zusammenhang mit der massiven Ausweitung des Niedriglohnsektors die gesetzliche Rente ihrer wichtigsten Funktion beraubt: Sie schützt nicht mehr vor Altersarmut und wird mehr und mehr zur Hungerrente degradiert. Von einer Sicherung des Lebesstandard im Alter kann überhaupt keine Rede mehr sein. Das ist ein Angriff auf die Menschenwürde und verstößt gegen das Grundgsetz.' Ernst weiter:
'Wenn die DIW-Forscher feststellen, dass ein Neurentner im Westen heute schon durchschnittlich nur noch eine Rente von 820 Euro bekommt, schrillen die Alarmglocken. Damit liegt die Durchschnittsrente heute schon deutlich unter der Armutsrisikogrenze. Union, SPD, FDP und Grüne machen Deutschland für die Alten zum Armenhaus. Das ist nicht hinnehmbar. Die Rutschbahn bei den Renten muss gestoppt werden. Wir brauchen, ähnlich wie beim Atomausstieg, eine gesamtgesellschaftliche Debatte über die Alterssicherung. Die gesetzliche Rente muss endlich wieder in die Lage versetzt werden, nach einem langen Arbeitsleben ein angstfreies, sozial abgesichertes Leben in Würde und Geborgenheit zu sichern. Dafür müssen der Irrweg der Rente erst ab 67 jetzt beendet und die Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren aufgehoben werden. Mit einer Mindestrente muss zudem Altersarmut von vornherein ausgeschlossen werden. Eine Zurückdrängung des Niedriglohnsektors durch einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn von zehn Euro und endlich dauerhafte Reallohnsteigerungen tragen entscheidend dazu bei, dass auch die Rente ihre Alterssicherungsfunktion wieder wahrnehmen kann.'
http://www.die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/artikel/grosse-koalition-der-rentenkuerzer-traegt-verantwortung-fuer-wachsende-altersarmut
http://www.sharenews-blog.com:8090/helma/twoday/sharenews/search?q=Privatisierung
http://www.sharenews-blog.com:8090/helma/twoday/sharenews/search?q=Riester
http://freepage.twoday.net/search?q=Lohnquote
http://www.sharenews-blog.com:8090/helma/twoday/sharenews/search?q=Niedriglohn
http://www.sharenews-blog.com:8090/helma/twoday/sharenews/search?q=Mindestlohn
http://www.sharenews-blog.com:8090/helma/twoday/sharenews/search?q=Armut
http://www.sharenews-blog.com:8090/helma/twoday/sharenews/search?q=Schwarz-Gelb
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Siehe dazu:
Expertise 2011: Herausforderungen des demografischen Wandels (pdf) http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/Expertisen/2011/expertise_2011-demografischer-wandel.pdf
Hannack: Rente ab 69 ist weltfremd und ignoriert die Arbeitswirklichkeit
'Als 'völlig aberwitzig' und 'weltfremd' kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Schlussfolgerungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seiner sogenannten Expertise 'Herausforderungen des demographischen Wandels'. 'Wer den Renteneintritt erst ab 68 oder gar 69 Jahren propagiert, hat von der deutschen Arbeitswirklichkeit offenbar keine Ahnung', sagte Elke Hannack, für Sozialpolitik zuständiges Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Schon heute sei nur jede und jeder zehnte 64-Jährige überhaupt noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Vor allem körperlich und psychisch belastende Tätigkeiten könnten vielfach nicht bis ins hohe Alter ausgeübt werden. Dies betreffe nicht nur Bauarbeiter oder Dachdecker, sondern beispielsweise auch Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieherinnen, Busfahrer oder Müllwerker. Deshalb sei es ein Irrweg, das Renteneintrittsalter losgelöst von der tatsächlichen Arbeitssituation ausschließlich aus fiskalischer Perspektive zu diskutieren?? ver.di-Mitteilung vom 18.05.2011 http://presse.verdi.de/pressemitteilungen/showNews?id=9468d50c-8140-11e0-4e26-001ec9b03e44
Weitere Privatisierungen und die Zerschlagung der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung in Deutschland. Wirtschaftsexperten fordern "Rente mit 69" - Brave Deutsche sollen länger arbeiten.
Kommentar von Reinhold Schramm vom 18.05.11 bei scharf links http://scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=16383&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=81111e1739
Entwicklung der Altersarmut in Deutschland
DIW-Studie von Jan Goebel und Markus M. Grabka vom Mai 2011 (pdf) http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.372630.de/diw_sp0378.pdf
Siehe dazu die Anmerkung von WL in den Nachdenkseiten vom 19.5.2011: ?Einmal mehr wird belegt, dass die Riester-Rente nicht nur das allgemeine Rentenniveau (für alle) senkt. Denn der vierprozentige Beitrag zur Riester-Rente geht in die Berechnungen der Nettolohnquote ein und senkt damit diese Nettolohnquote und damit wiederum das von ihm abhängige Rentenniveau. Erschwerend kommt hinzu, dass die Riester-Rente vor allem dem oberen Rand der Einkommensverteilung zugute kommt, weil nur diese Einkommen in der Lage sind diese 'ergänzende' private Altersvorsorge zu finanzieren. Ob es sich selbst für diese Einkommensgruppe 'lohnt' zu 'riestern', steht darüber hinaus auch noch in Frage.? http://www.nachdenkseiten.de/?p=9498#h14
Aus: LabourNet, 19. Mai 2011
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11. Juni 2011
Große Koalition der Rentenkürzer trägt Verantwortung für wachsende Altersarmut
'Die ganz große Kolition der Rentenkürzer von Union, SPD, FDP und Grünen trägt die Verantwortung für die wachsende Gefahr millionenfacher Altersarmut', stellt der Vorsizende der Partei DIE LINKE, Klaus Ernst, anlässlich der vom DIW vorgelegten Studie fest. 'Die von Rot-Grün über Schwarz-Rot bis Schwarz-Gelb durchgesetzten Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren bis hin zur Rente ab 67 haben im Zusammenhang mit der massiven Ausweitung des Niedriglohnsektors die gesetzliche Rente ihrer wichtigsten Funktion beraubt: Sie schützt nicht mehr vor Altersarmut und wird mehr und mehr zur Hungerrente degradiert. Von einer Sicherung des Lebesstandard im Alter kann überhaupt keine Rede mehr sein. Das ist ein Angriff auf die Menschenwürde und verstößt gegen das Grundgsetz.' Ernst weiter:
'Wenn die DIW-Forscher feststellen, dass ein Neurentner im Westen heute schon durchschnittlich nur noch eine Rente von 820 Euro bekommt, schrillen die Alarmglocken. Damit liegt die Durchschnittsrente heute schon deutlich unter der Armutsrisikogrenze. Union, SPD, FDP und Grüne machen Deutschland für die Alten zum Armenhaus. Das ist nicht hinnehmbar. Die Rutschbahn bei den Renten muss gestoppt werden. Wir brauchen, ähnlich wie beim Atomausstieg, eine gesamtgesellschaftliche Debatte über die Alterssicherung. Die gesetzliche Rente muss endlich wieder in die Lage versetzt werden, nach einem langen Arbeitsleben ein angstfreies, sozial abgesichertes Leben in Würde und Geborgenheit zu sichern. Dafür müssen der Irrweg der Rente erst ab 67 jetzt beendet und die Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren aufgehoben werden. Mit einer Mindestrente muss zudem Altersarmut von vornherein ausgeschlossen werden. Eine Zurückdrängung des Niedriglohnsektors durch einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn von zehn Euro und endlich dauerhafte Reallohnsteigerungen tragen entscheidend dazu bei, dass auch die Rente ihre Alterssicherungsfunktion wieder wahrnehmen kann.'
http://www.die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/artikel/grosse-koalition-der-rentenkuerzer-traegt-verantwortung-fuer-wachsende-altersarmut
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Starmail - 19. Mai, 19:31
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