Occupy am Scheideweg

'Nach den Großdemonstrationen in Spanien, Israel und den USA regt sich seit Mitte Oktober auch in Deutschland der Protest. Die hiesige Occupy-Bewegung wendet sich gegen die Unterhöhlung der Demokratie und fordert mehr soziale Gerechtigkeit. So vage sie dabei bisher geblieben ist, hat sie doch einen sichtbaren Kontrapunkt zur scheinbaren Alternativlosigkeit der Krisenbewältigung setzen können. Es ist auch ihr Verdienst, dass Debatten über Gestalt und Zukunft des Kapitalismus zuletzt wieder mehr Gehör gefunden haben. Zuvor war es weder Gewerkschaften und Parteien, noch bestehenden außerparlamentarischen Akteuren gelungen, in einer breiten Öffentlichkeit Diskussionen über den Kurs der Bundesregierung zu entfachen?' Artikel von Steffen Vogel in »Blätter«
1/2012 http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2012/januar/occupy-am-scheideweg


Protestkultur: Endlich ist alles schwindlig

'Der heroische Anführer steht auf der Liste der bedrohten Arten: Proteste organisieren sich heute ohne ihn. Wer sie verstehen will, muss sich an die Sache halten?' Artikel von Nils Minkmar in der FAZ online vom 27.12.2011 http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/protestkultur-endlich-ist-alles-schwindlig-11579783.html


Wir sind empört! Und jetzt?

'Das ausklingende Jahr steht ganz im Zeichen der Empörung. Auf der ganzen Welt setzen sich Menschen kritisch mit den herrschenden Verhältnissen auseinander und entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass etwas nicht stimmt. Protestbewegungen, Demonstrationen und andere Aktionen sind das äußere Anzeichen dafür, dass sich in weiten Kreisen der Bevölkerungen wachsender Widerstand regt. Doch was kommt nach der Empörung? Was können wir tun, um einen konkreten Beitrag für eine bessere, gerechtere und demokratischere Gesellschaft zu leisten? ?' Artikel von Jacob Jung vom 26.12.2011 im Freitag-Blog http://www.freitag.de/community/blogs/aredlin/wir-sind-empoert-und-jetzt


Platzverweise. Aktuelle Soziale Bewegungen zwischen Abseits und Zentrum.

Artikel von Jens Kastner aus der Printausgabe 57 von Malmoe. Der Text basiert auf dem Manuskript für einen Vortrag, gehalten beim Symposium ?Krise und reale Utopien. Alternativen zur gegenwärtigen Wirtschaftsordnung am Beispiel Arbeiter/-innenselbstverwaltung und neue soziale Bewegungen. Do, 17.11.2011 / Johannes Kepler Universität Linz.

Teil I http://www.malmoe.org/artikel/widersprechen/2321

Teil II http://malmoe.org/artikel/widersprechen/2322


Demonstration an Silvester: Polizei nimmt 68 Occupy-Anhänger fest

'Körperverletzung, Ruhestörung, unbefugtes Betreten: In der Silvesternacht hat die New Yorker Polizei 68 Demonstranten der Occupy-Bewegung festgenommen. Nur wenige Stunden zuvor war es bereits zu Zwischenfällen vor den Wahlkampfbüros drei republikanischer US-Politiker gekommen?' Artikel in Spiegel online vom 01.01.2012 http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,806613,00.html


Occupy-Bewegung 10 Gebote für die Revolte

'Der Generation Occupy könnte gelingen, was uns damals nicht gelang. Neujahrsrede eines amerikanischen Protestveteranen an die Jungen?' Artikel von Mike Davis in Die Zeit online vom 01.01.2012 http://www.zeit.de/2012/01/Zehn-Gebote

Aus dem Text: ?? Heute erscheint eine ökonomische Grundrechtecharta als völlig utopische Vorstellung. Trotzdem würde sie genau definieren, was so vielen Menschen auf der ganzen Welt existenziell fehlt. Deshalb müssen die neuen Bewegungen um jeden Preis die Grundbedürfnisse einklagen, statt sich mit Realpolitik zu begnügen?. Zunächst müssen wir das Leid der von den Banken übervorteilten »99 Prozent« publik und der Wall Street den Prozess machen. Bringt Harrisburg, Loredo, Riverside, Camden, Flint und Holly Springs in die Geschäftsviertel von New York! Konfrontiert die Raubtiere mit ihren Opfern! Dann müssen wir den öffentlichen Raum auch weiterhin demokratisieren. Der Historiker Mark Naison aus der Bronx hat einen kühnen Plan entwickelt, um die brachliegenden Grundstücke New Yorks in Überlebenszonen für Obdachlose und Arme zu verwandeln. Ohne großen Aufwand könnten dort Gärten, Zeltplätze, Spielplätze entstehen. Gut, dass die Occupy-Protestler im ganzen Land inzwischen wissen, wie es ist, kein Dach über dem Kopf zu haben. Diese Erfahrung könnte ein Grund mehr sein, jene Tore aufzubrechen und jene Zäune niederzureißen, hinter denen ungenutzter Raum liegt, den so viele benötigen. Bei alledem müssen wir aber unser wahres Ziel im Auge behalten. Es geht nicht darum, die Reichen stärker zu besteuern oder die Banken besser zu regulieren. Es geht um eine wirtschaftliche Demokratie, um das Recht der einfachen Leute, selber zu entscheiden über soziale Investitionen, Zinssätze, Kapitalflüsse, Arbeitsplatzbeschaffung, Erderwärmung und dergleichen. Wenn die wirtschaftliche Macht nicht endlich demokratisiert wird, sind die ganzen Debatten überflüssig??


Öffentlichen Raum zurückfordern ? Ein Interview zu Occupy Oakland

'Occupy Oakland ist eine der aktivsten Occupy Bewegungen der USA. Sie gelangte vor allem durch die frühe und gewalttätige Räumung am 25. Oktober in die Medien, bei der unter anderem ein 24-jähriger durch einen Kopfschuss schwer verletzt wurde. Nach der letzten Räumung am 14. November gab es in Oakland wiederholte Besetzungsversuche, die aber meist sofort aufgelöst wurden. Im Interview dazu die Aktivistin Sri Louise.? Interview von Paula Pfoser aus der Printausgabe 57 von Malmoe http://www.malmoe.org/artikel/funktionieren/2336


Verbündete im Zeltlager

'Protestbewegungen wie Occupy Wall Street benennen Ursache sozialer Probleme. Gewerkschaften der USA müssen von deren Unterstützung zur langfristigen Zusammenarbeit übergehen Vor den Mitgliedern des Exekutivkomitees der US-amerikanischen Gewerkschafts-Dachorganisation AFL-CIO sagte der Historiker und Spezialist für die Geschichte der Arbeiterbewegung Nelson Lichtenstein im vergangenen Jahr: »Es genügt nicht, daß die Gewerkschaftsbewegung sich dadurch verbreitert, daß sie neue Mitglieder aufnimmt. Sie muß sich auch der Studenten und anderer Aktivisten annehmen. Gerade aus spontanen Bewegungen und Initiativen wird eine neue Generation (politischer Aktivisten, d. Red.) entstehen. Mit dem Werben um solche Menschen steht die Arbeiterschaft vor Unvorhersehbarem und Regelwidrigem, ? aber wir müssen dieses Risiko tragen, wenn wir eine neue soziale Bewegung werden wollen.«?? Artikel von Kurt Stand in junge Welt vom 31.12.2011 http://www.jungewelt.de/2011/12-31/024.php

Aus dem Text: '? Die Gewerkschaften müssen in diesem Zusammenhang erkennen, daß es notwendig ist, für Rechte innerhalb und außerhalb der Arbeitswelt gleichermaßen zu kämpfen. Es gilt, Forderungen für betriebliche Tarifverhandlungen mit solchen auf Arbeit, bezahlbaren Wohnraum, Bildung, öffentliche Dienstleistungen und nach Frieden zu verknüpfen. Um Reformen und radikale Veränderungen zu erzielen, ist es für die Gewerkschaften tatsächlich unerläßlich, Occupy Wall Street und ähnliche soziale Bewegungen dauerhaft zu unterstützen. Sie müssen sich als unabhängige Kraft organisierend in eine Vielzahl von sozialen Kämpfen einschalten, ganz gleich, ob gerade »Demokraten« oder »Republikaner« die US-Regierung stellen. Das bedeutet nicht, den freien, partizipatorischen Charakter der Bewegungen aufzugeben, wie er derzeit auf der Straße zu sehen ist. Gestaltung und Stärkung der Bindungen zwischen den oft noch diffusen sozialen Bewegungen mit einer umfassenderen sozialen Bewegung, die im Interesse aller arbeitenden Menschen handelt, das ist der Weg, das zu stärken, was sich derzeit entwickelt?'


Das war erst der Anfang.

Arabellion: Was die Situation von Frauen angeht, steht die eigentliche Revolution noch aus. Artikel von Hannah Wettig in ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 16.12.2011 http://www.akweb.de/ak_s/ak567/36.htm


Hinter der Barrikade

'Welche Rolle finden arabische Frauen unter islamischen Regierungen? Sie fangen an, sich einzumischen, behaupten zwei Journalistinnen im Gespräch. Ist das zu optimistisch? Ein Jahr nach Beginn des Arabischen Frühlings hat sich das Leben in der Region drastisch gewandelt. Guardian-Autorin Emine Saner hat mit der französisch-algerischen Journalistin Nabila Ramdani und der syrische Autorin und Radiojournalistin Rana Kabbani diskutiert, was die Zukunft den arabischen Frauen bringen mag?' Interview von Emine Saner in Der Freitag online vom 29.12.2011 http://www.freitag.de/alltag/1151-hinter-die-barrikade


Aus: LabourNet, 2. Januar 2012



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