Freie Presse
Dresden. Der Aufbau eines digitalen Funknetzes in Sachsen für die sogenannten Blaulicht-Ressorts, dazu gehören Polizei, Zoll, Feuerwehr und Rettungsdienst...
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Behoerdenfunk-wird-zum-Millionengrab-artikel8578969.php
Quelle: Google News
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Tetra Behörden-Funk nach wie vor in der Kritik
PlusMinus Beitrag am 23.10.2013
"Bis jetzt nur Sprech- und Hörfunk möglich, also das, was Deutschland mit dem bisherigen Funk auch hatte. Nur zuverlässiger und billiger und wohl weniger gesundheitsschädlich!"
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/432744_plusminus/17748356_-die-sendung-vom-2...
Hier noch im Nachgang ein Moderationsbeitrag des Fernsehens:
PlusMinus-Sendung
23.10.2013
Investitionsruine Tetrafunk
Es ist ein Mammutprojekt, das die deutsche Politik seit zwei Jahrzehnten beschäftigt. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte sollen ein eigenes, abgeschirmtes digitales Funknetz bekommen. Denn der alte Analogfunk gilt schon seit Jahren als störanfällig, nicht abhörsicher und gnadenlos veraltet. Doch der neue Funk, der eigentlich schon zur Fußball-WM 2006 starten sollte, ist immer noch nicht zuverlässig einsatzbereit. Probebetrieb läuft nicht reibungslos
Lübeck im Oktober 2013. Hier sollte im April der digitale Probebetrieb beginnen. Doch der Versuch wurde nach zwei Tagen abgebrochen. Der Grund: Die Verbindungen rissen immer wieder ab. In einem Einsatz kann das für Polizei oder Feuerwehr lebensgefährlich werden. Nach einem halben Jahr Fehlersuche wurde der Probebetrieb wieder aufgenommen, mit Verbesserungen, aber nicht ohne Probleme. Wann die Polizei sich voll auf den digitalen Funk verlassen wird, will keiner sagen. Schließlich läuft der Digitalfunk auch in anderen Regionen des Landes, die schon länger im Probebetrieb sind, noch nicht reibungslos. Kein Geld für Funkantennen in kleinen Dienststellen
Offiziell gehört Schleswig-Holstein zu den Regionen, in denen das Funknetz vollständig aufgebaut ist. Das heißt 96 Prozent der Fläche sind erschlossen. Tatsächlich aber gibt es im Land sogar Polizeidienststellen, die nicht zuverlässig per Funk erreichbar sind. Denn kleine Dienststellen wurden bislang nicht mit einer eigenen Funkantenne ausgestattet. Es fehlte das Geld dafür. Kostenanstieg: Rechnungshöfe sind alarmiert
Die Kosten für den Digitalfunkaufbau in Schleswig-Holstein sind aus dem Ruder gelaufen. 58 Millionen Euro waren ursprünglich geplant. Heute sind es 21 Prozent mehr. In anderen Bundesländern sieht es nicht besser aus. Thüringen verzeichnet eine Kostensteigerung von 22 Prozent, Hamburg 36 Prozent, Sachsen 38 Prozent, Baden-Württemberg 42 Prozent und Bayern will satte 64 Prozent mehr ausgeben als geplant. Auch der Kostenanteil des Bundes ist gestiegen: um 40 Prozent. Das hat die Rechnungshöfe alarmiert. Immer wieder kritisieren sie die Planung des Digitalfunkaufbaus als: ?finanziellen Blindflug? (ORH Bayern, 2013). Man sieht die Gefahr von ?Investitionsruinen? (Rechnungshof Sachsen 2011), bemängelt ?fehlende Kostentransparenz? (LRH NRW 2012) und fordert ?belastbaren Kostenschätzungen? (LRH NRW 2013). Langsamer als Smartphones, schlechter Empfang in Gebäuden
Dabei ist die neue Technik weit von der Vision entfernt, mit der sie einmal angetreten war. Der Digitalfunk, wie ihn Polizei und Feuerwehr heute einführen, ist ein reiner Sprechfunk. Datenübertragungen, zum Beispiel zum Abgleich bei Personen- oder Fahrzeugkontrollen, müssen per mündlicher Abfrage erfolgen. Die Datenübertragungsrate der modernen Behördenfunkgeräte liegt bei 4,8 Kilobit pro Sekunde. Ein modernes Smartphone schafft fast 9000-mal so viel. Ein weiteres Problem ist die Funkversorgung in Gebäuden. Denn das neu aufgebaute Funknetz versorgt nur die Fläche. Für die Funkversorgung innerhalb von Gebäuden sind die Inhaber zuständig und müssen nachrüsten. Das bedeutet, heute auch in Regionen, die schon länger im Probebetrieb sind, innerhalb von Stadien, Bahnhöfen, U-Bahntunnel und Einkaufszentren kein Digitalfunk verfügbar ist.
Bericht: Verena von Ondarza
Stand: 24.10.2013 11:07 Uhr
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/ndr/2013/20131023-Tetrafunk-100.html
Verteiler Alfred Tittmann
24.10.2013
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